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So kriegen Sie Unkraut in Ihrem Garten unter Kontrolle

Unkraut ist in Wirklichkeit ein relativer Begriff. Für die Natur gibt es keine Unkräuter, nur Kräuter, und jedes Kraut hat seine Funktion und Daseinsberechtigung. Für einen Kräuterkundigen gibt es vor allem Heilkräuter. Das sind dieselben Pflanzen, die die meisten Gartenliebhaber als Unkraut bezeichnen. Löwenzahn zum Beispiel, oder Breitwegerich, Disteln und hunderte andere. Für den Gemüsegärtner ist alles Unkraut, was nicht gut schmeckt und reichlichen Ertrag liefert.

Und hier genau liegt der erste Schritt, wie Sie Unkraut in Ihrem Garten unter Kontrolle kriegen: im Kopf. Denken Sie mal darüber nach, was Unkraut eigentlich ist, warum es das gibt. Vielleicht auch darüber, warum wir bestimmte Pflanzen wünschen und andere nicht.

Deshalb ist es aussichtlos gegen Unkraut in den Krieg zu gehen

Lassen Sie uns von vornherein klarstellen: Unkraut kann man nie besiegen. Weder mit Gift, noch mit dem Spaten oder ausgetüftelten Unkraut-entferne Geräten. Jeder, der sich schon mal mit Geißblatt oder Queckengras herumgeschlagen hat, wird das bestimmt bestätigen. Und das hat auch seine guten Gründe.

Die Natur wird sich immer bestreben nackte Erde zu bedecken, so schnell wie möglich und so dicht wie möglich. Nackte Erde ist nämlich tote Erde. Den Elementen ausgesetzt, haben alle Lebewesen es schwer auf unbedecktem Boden zu überleben. Die Erde trocknet aus, wenn die Sonne scheint, wird schlammig, wenn es regnet. Insekten und Würmer finden keine Deckung vor den unersättlichen Vögeln. Nicht mal Bakterien fühlen sich wohl. Kein Wunder also, wenn die Natur nackte Erde verabscheut. Deshalb wird alles so schnell wie möglich zugedeckt – mit Unkraut.

Was Unkraut ist, ist relativ

Unkraut, das sind ganz einfach die Pflanzen, die am schnellsten und effektivsten nackte Erde bedecken können. Ungeachtet der Umstände, ob der Boden gut oder schlecht ist, es gibt immer mindestens ein Unkraut das die Herausforderung annehmen wird.

Das Problem mit Unkraut liegt eigentlich darin, daβ ein Garten ganz einfach keine Naturlandschaft ist. Ein Garten ist kultiviert, mit einer bestimmten Ordnung. Natur ist wild und anarchistisch.

Distel

Gartendesign verändert sich laufend, und auch die dahinterstehenden gedanklichen Konzepte. Der Renaissancegarten mit seinen geometrischen Formen und sterilen Beeten ist ein Versuch die Natur zu zähme, sie zu unterwerfen. Moderne Gärten zielen viel mehr auf Harmonie mit der Natur. Wir sind uns heute klar darüber daβ wir die Natur brauchen, und nicht umgekehrt, die Natur uns. Wir haben auch verstanden, daβ die Natur sich nicht „besiegen“ lässt, wie sehr wir es auch versuchen.

Tolerieren Sie Unkraut, wo es nicht gerade im Wege ist

Ein Garten ist immer ein Kompromiss zwischen Natur und Kultur. Und das ist auch das tiefere Geheimnis, wie Sie Unkraut unter Kontrolle bekommen. Lassens Sie es wachsen, wo es nicht direkt im Wege steht. Versuchen sie den Charme im Geißblatt zu entdecken, anstatt das Kraut zu bekämpfen.

Wo Unkraut wirklich unerwünscht ist, gilt es die Methoden der Natur nachzuahmen: Den Boden bedecken. Der Natur ist es ziemlich egal was den Boden beschützt, solange er beschützt ist. Unkrauttuch, Rinden- oder anderer Mulch, Heu, oder Kokosfasern, so lange der Boden ausreichen bedeckt ist, wird auch kein Unkraut wachsen. Eine gute Methode sind auch bodendeckende Pflanzen.

Einfach und effektive Bodenbedeckung

Bodendeckende Pflanzen, davon gibt es eine ganze Menge. Das sind typisch Pflanzen die sich sehr schnell ausbreiten anstatt in die Höhe zu wachsen. Pionierpflanzen, deren Aufgabe es ist, für Deckung zu sorgen, so schnell es nur geht. Unter der schützenden Bedeckung wimmelt es von Leben. Ein reichhaltiges Insekten- und Mikroleben kommt dann auch Ihren Zierpflanzen zugute.

Wo Sie Ihre Zierpflanzen haben wollen, machen Sie ganz einfach ein Loch in die Bedeckung.

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